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Columba hat am 05.12.2018 20:30:58 geschrieben :

Immer noch keine Antwort
Na, dann schauen Sie doch mal in besagter Sekundärliteratur nach, woher das Zitat denn wirklich stammt, und verfolgen Sie es nach, bis Sie den eigentlichen Wortlaut haben.
Zitate müssen belegt sein. Sie können nicht irgendwas zitieren, was die ursprüngliche Person in einer anderen Sprache gesagt hat, sofern Sie und Ihre Leser diese Sprache kennen, was beim Englischen ja der Fall sein dürfte. Zum sauberen Zitieren gehört, daß man bei fremdsprachigen Texten das Originalzitat heraussucht und ggf. eine Übersetzung beifügt. Fakt ist, daß Sie wieder mal schlampig gearbeitet haben und dabei erwischt wurden.Was das Gesetz von Thelema angeht, so entspricht dies nicht einer Anordnung, ohne Rücksicht auf alle und alles anderes irgendwas zu tun, was einem gerade einfällt. Es ist eher als Erfüllung der eigenen Bestimmung im Rahmen der göttlichen Weltordnung zu sehen. Wenn Sie sich irgendwann damit wirklich beschäftigt hätten, anstelle aus dem Zusammenhang gerissene Textfetzen aneinanderzureihen, wüßten Sie das auch. Spaß haben dürfen natürlich auch Crowley-Anhänger. Im modernen Wicca heißt es übrigens explizit "An ye harm none, do what ye will" (Wenn du niemandem schadest, tue, was du willst)*. Hinter dem von Ihnen negativ interpretierten Schlagwort Hedonismus verbergen sich auch ein paar Jahrtausende philosophischer Reflektion, die Sie komplett ignorieren.
* Siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Wiccan_Rede für diese Form des Zitats. Hier sehen Sie ein englisches Zitat mit deutscher Übersetzung, damit Sie mal sehen, wie man das machen kann.Noch mal:
Meinen Sie, daß MLK korrekt wiedergab, vor welchem gesellschaftlichen Hintergrund sich Blues und Jazz herausgebildet haben?
Meinen Sie, daß MLK etwas von Gewalt verstand?
Meinen Sie, daß MLK etwas unterstützt hat, was offensichtlich gewalttätig ist?Nein, Vergewaltigungen entstehen nicht aus "Hedonismus" oder Vergnügungssucht heraus. Nein, bei Sex entstehen nicht unbedingt Schwangerschaften, denn es gibt Verhütungsmittel. Nein, man steckt sich nicht notwendigerweise mit sexuell übertragbaren Krankheiten an, denn man kann Safer Sex praktizieren. Vergewaltigungen und unerwünschte Schwangerschaften kommen auch innerhalb einer Ehe vor. Und so weiter.Sie wissen nicht, wie Gesellschaft funktioniert. Sie wissen nicht, wie Sex funktioniert. Sie wissen nicht, wie Menschen funktionieren. Sie kommen mir vor wie ein Außerirdischer, der einen Kurs "Menschheit für Anfänger" belegt hat und über menschliches Verhalten schreibt.
 
Kommentar:

Nein, es ist kein "schlampiges" Arbeiten, wenn man aus der Sekundärliteratur zitiert und die Quelle nennt!

Sie flüchten sich in irgendwelche Intellektualismen. Fragen Sie doch den durchschnittlichen Gewaltmusikhörer, wie er Hedonismus definiert - falls er das Wort überhaupt kennt! Wer von Ecstasy zugedröhnt im Technoclub tanzt oder einer Rockband zujubelt, wer in die Diskothek geht um einen Sexpartner "aufzureißen", der reflektiert nicht ein paar Jahrtausende Philosophie! 

Was das "Nutze alle Mittel!" betrifft, hätte ich auch die LP "By All Means Necessary" von KRS One erwähnen können, auf deren Titel er mit einem Maschinengewehr posiert. Das "Gesetz von Thelema" ist in seiner Formulierung ja wohl eindeutig. Dass die Satanisten das irgendwie zu verharmlosen versuchen, ist allzu durchschaubar. 

MLK war den Wirkungen von Jazz gegenüber offenbar ebenso blauäugig wie viele heutige Pfarrer. Er konnte trotzdem erkannt haben, dass im Jazz gesellschaftliche Entwicklungen vorweggenommen wurden. Aber man kann auch ohne ihn feststellen, dass der Werteverfall zuerst in den Gewaltmusikszenen propagiert wurde, bevor er in die "Mitte der Gesellschaft" vorgedrungen ist.

Was Sexualität betrifft, benutzen Sie genauso Strohmann-Argumente wie in anderen Fällen. Nichts muss zwangsläufig zu etwas führen. Aber die Risiken sind da. Und wenn auch Hedonismus nicht automatisch zu Vergewaltigungen führt, so dienen sie auf jeden Fall dem Lustgewinn. Und wenn Sie jetzt mit dem Argument kommen, es ginge dabei in erster Linie um Macht, dann wäre es eben die Lust an der Macht.   


BK hat am 05.12.2018 15:24:40 geschrieben :

...
"Ich stelle also fest, dass Sie das, was ich über "Werte" in der Gewaltmusik gesagt habe, nicht widerlegen können."

Das ist die berühmte Beweislastumkehr, die ganz generell von Verschwörungstheoretikern, Esoterikern, Pseudowissenschaftlern und Demagogen benutzt wird.
Man behauptet irgendeinen Stuss, meinetwegen noch belegt mit zusammengewürfelten Zitaten von irgendwoher und verlangt dann vom Gegenüber, einem doch bitte das Gegenteil zu beweisen.

Das ist der wissenschaftlich-seriösen Methode direkt entgegengesetzt. Haben Sie eigentlich nie Wissenschaftstheorie bzw. Propädeutik gehört, Sie Wissenschaftler?
 
 
Kommentar:

Falsch! Columba hat einfach behauptet, dass ich keine Ahnung davon hätte. Da liegt bei ihr die Beweislast. 


Columba hat am 04.12.2018 11:42:35 geschrieben :

Werte und MLK noch mal
In Ihren Texten liefern Sie keine Erklärungen außer vagem Blablabla und Copy/Paste aus dubiosen Schriften. Warum ist Hedonismus Ihrer Ansicht nach grundsätzlich schlecht? Warum ist Rebellion für Sie per se schlecht?

Von Ihrer sehr merkwürdigen Sexualmoral abgesehen. In Ihrem Machwerk "Nekrophilie als Grundlage moderner Kultur" schreiben Sie:
"Auch Sexualität - als Voraussetzung für neues Leben zunächst ein biophiler Vorgang - wird in Gewaltmusik meist in nekrophiler Weise thematisiert: Als rein lustorientierte Betätigung, die ungezügelt zu Vergewaltigungen führt, zumindest aber das Risiko von Geschlechtskrankheiten birgt sowie von unerwünschten Schwangerschaften, die wiederum zu Abtreibungen führen."
Wenn ich dieses Gefasel richtig interpretiere, ist laut Ihnen Sex nur in der Ehe erlaubt, und nur zum Zwecke des Kinderzeugens? WAS FÜR EIN QUATSCH. Wenn das Ihre traditionellen oder christlichen Werte sind, dann verzichte ich gern. Wie der größte Teil der Menschheit. Und bei dieser Haltung brauchen Sie sich auch nicht zu wundern, daß Sie keine Partnerin finden. Das ist selbst für die AfD zu konservativ.

Lenken Sie nicht ab. Es geht um Martin Luther King, der bekanntlich den gewaltfreien Widerstand vertreten hat und den Sie falsch wiedergeben, vermutlich aufgrund Ihren üblichen nachlässigen Verhaltens, weil Sie Zitate nicht zurückverfolgen. Meine Fragen beziehen sich konkret auf MLK und nicht auf irgendwelche anderen Kleriker. Sie haben sich hier wieder mal in eine Sackgasse manövriert.
 
Kommentar:

Gelegentlich habe ich auch "egoistischer Hedonismus" geschrieben, um es noch deutlicher zu machen. Der Hedonismus, wie er in der Gewaltmusik normalerweise propagiert wird, bedeutet "Tu was du willst, nutze alle Mittel" (Jürgen Laarmann für die Technoszene). Es ist ein Hedonismus, der das Vergnügen an die erste Stelle setzt und sich dabei um Gesetze und um die Rechte Anderer nicht schert.

Was Sie "Gefasel" nennen, ist eine objektive Beschreibung der Sexualität und der daraus folgenden Probleme, wie sie in Gewaltmusiktexten thematisiert und von den Interpreten vorgeführt wird.

Wie können Sie behaupten, dass ich MLK falsch wiedergebe? Ich habe ihn nach der Sekundärliteratur zitiert, und solange das Zitat nicht als falsch widerlegt ist, hat es als korrekt zu gelten. Aus Sekundärliteratur zu zitieren ist selbstverständlich legitim, wenn die Quelle angegeben wird.

Es ist überhaupt keine Ablenkung, wenn ich sage, dass sich viele Pfarrer nicht so verhalten wie es ihre Religion eigentlich verlangen würde. Damit widerlege ich Ihre implizite Behauptung, dass Jazz zwangsläufig gut sein müsse, wenn ein Pfarrer sie lobt.


Columba hat am 03.12.2018 17:13:45 geschrieben :

Christliche Werte und Martin Luther King
Textverständnis ist definitiv nicht Ihre starke Seite. Ich muß übrigens gar nichts erklären, ich habe ja im Gegensatz zu Ihnen keine Bücher geschrieben, in denen ich dubiose Thesen aufstelle. Sie wollen "christliche" oder "traditionelle" Werte durchsetzen, von denen Ihrer Ansicht nach die Künstler bestimmter Musikrichtungen abweichen. Wenn Sie das behaupten, dann müssen Sie auch klar sagen, was die angeblichen Werte dieser Künstler sind, warum diese nicht mit den "christlichen" oder "westlichen" Werten vereinbar sind, und warum das Ihrer Ansicht nach schlecht ist.Ich streite nicht ab, daß Musik genauso wie andere Kunstformen (bildende Kunst, Theater, Tanz) einen Einfluß auf das Publikum hat. Aber eine Kunstrichtung muß gesellschaftlich getragen sein, sonst findet sie keine Anhänger. Ich denke nicht, daß die Beatles die Welt verändert haben; sie haben zur richtigen Zeit die richtige Musik gemacht, genau wie sagen wir mal die Sex Pistols oder Public Enemy (obwohl letztere Gruppen natürlich eine kleinere Anhängerschaft hatten bzw. haben als die Beatles). Natürlich kann ein Künstler Tendenzen früh erkennen, aufgreifen und mitformen.Sie zitieren hier übrigens wieder mal aus zweiter Hand und in Übersetzung; Berendt sagt, Martin Luther King hätte gesagt, ohne daß Sie sich die Mühe machen, das King-Zitat nachzuverfolgen.
Hier die berühmte (und soweit ich weiß, die einzige belegte) Äußerung von Martin Luther King über den Jazz:
http://www.wclk.com/dr-martin-luther-king-jr-importance-jazz
Das ist eigentlich das, was ich auch versuche, Ihnen zu erklären, daß die Musik etwas artikuliert, das Menschen fühlen. Leider kann ich mich nicht so schön ausdrücken wie Martin Luther King. Aber das angebliche Zitat, das Berendt Ihrer Aussage nach wiedergibt, finde ich hier nicht.

Ach ... daß Martin Luther King das Prinzip der Gewaltfreiheit vertreten hat, das haben Sie schon mal gehört, oder? Wie läßt es sich Ihrer Ansicht nach vereinbaren, daß dieselbe Person Gewaltfreiheit vertritt, aber eine Ihrer Ansicht nach die Gewalt fördernde Musik lobt? Glauben Sie, King verstand nichts von Musik? Oder von Gewalt? Glauben Sie, der Baptistenpfarrer Martin Luther King vertrat keine christlichen Werte?  
 
Kommentar:

Doch, gerade Sie müssten etwas erklären, weil ich alle notwendigen Erklärungen schon in meinen veröffentlichten Texten geleistet habe. Ich stelle also fest, dass Sie das, was ich über "Werte" in der Gewaltmusik gesagt habe, nicht widerlegen können.

Das Perfide an Gewaltmusik ist ja gerade, dass sie niedere Instinkte weckt, die im Menschen von Natur aus angelegt sind. Deshalb benötigte sie keine breite gesellschaftliche Basis, um zu wirken und die Menschen in die entsprechende Richtung zu lenken.

Auch heutige Pfarrer fördern Gewaltmusik. Welcher Teufel sie da reitet, weiß ich auch nicht, aber es ist kein Beweis für die Harmlosigkeit dieser Musik. Bekanntlich gibt es auch Pfarrer, die Kinder sexuell missbrauchen. Wird der Missbrauch etwa dadurch gerechtfertigt?  


Columba hat am 02.12.2018 12:35:45 geschrieben :

Gesellschaft und Kunst
Der Rock'n'Roll wurde nicht aus dem Nichts erfunden; er bildete sich aus anderen Musikrichtungen (Rhythm and Blues, Country, Gospel - sofern man Sister Rosetta Tharpe letzteres Label aufdrücken will).
https://en.wikipedia.org/wiki/Origins_of_rock_and_roll
https://en.wikipedia.org/wiki/Rock_and_roll
Die 50er Jahre waren generell konservativ und repressiv. Aber es gab auch gesellschaftliche Veränderungen, die zusammen mit der konservativen Moral zu Spannungen führten.
Wenn wir 1954 als Anfang des Siegeeszugs des Rock'n'Roll ansetzen ("That's alright Mama" in der Aufnahme von Elvis Presley und "Rock around the Clock" von Bill Haley), also den Zeitpunkt, wo weiße Musiker sich ernsthaft und erfolgreich mit einer Musik auseinandersetzen, die vorher schwarzen Künstlern vorbehalten war, sehen wir auch, daß dies dasselbe Jahr war, in dem die amerikanische Bürgerrechtsbewegung Fahrt aufnahm (erste erfolgreiche Klage gegen Rassentrennung in Schulen). Rassentrennung im US-Militär war 1948 abgeschafft worden, d.h. die Soldaten im Koreakrieg (ab 1950) lebten schon in einer zumindest theoretisch desegregierten Armee. D.h. Anfang und Mitte der 50er Jahre tat sich gesellschaftlich einiges. Dieser Umbruch spiegelt sich musikalisch. Die jungen Menschen zu dieser Zeit suchten nach ihrer eigenen Musik und nach einer Möglichkeit, sich eine eigene Identität zu schaffen und sich abzusetzen. Der Rock'n'Roll traf einfach den Nerv der Zeit. Gleiches gilt für den Jazz in den 1920ern, der die Freiheit, aber auch Unsicherheit der Zeit abbildete, oder den Rap bzw. Hip Hop als Reaktion auf die Veränderungen zur Zeit der Reagan-Regierung.
Ihre Vorstellung, daß da aus dem Nichts Musiker auftauchten, die völlig ohne Motivation ihr Publikum aggressiv machen wollen (warum auch immer), ist lachhaft.Also nochmal:
- ZUERST gibt es eine gesellschaftliche Situation.
- In deser Situation entwickeln Menschen Ideen, Gefühle und Wünsche.
- Die Kunst greift dies auf und spiegelt die Situation wider. Wenn das gelingt, setzt sich eine künstlerische Bewegung durch und findet Anhänger.

Zu Ihrer Antwort auf A.J.: Sie wissen nicht, was die Werte der Metal-Szene sind, obwohl Sie sich seit Jahrzehnten mit dem auseinandersetzen, was Sie "Gewaltmusik" nennen? Setzen, Sechs!
 
Kommentar:

Nein, Ihre Sichtweise ist zu einseitig! Auch Gewaltmusiker und Gewaltmusikhörer erkennen die Wirkung der Musik. In meinem Buch habe ich dafür etliche Beispiele zitiert. Haben Sie nicht auch schon irgendwo gelesen, dass die Beatles die Welt verändert hätten? Diese Aussage, wenn auch überzeichnet, ist schon zu einem Allgemeinplatz geworden.

Martin Luther King wies darauf hin, es „seien immer die Jazzmusiker gewesen, die heute schon die Tendenzen deutlich gemacht hätten, die die Wissenschaftler und Politiker erst morgen erkannt hätten.” (Zit. n. Berendt: Die neue Faschistoidität in Jazz, Rock und überall, S. 218).

Ian Christe schreibt in Bezug auf Heavy Metal, „dass die gesellschaftliche Entwicklung schließlich in dieselbe Richtung ging, die sich zuvor bereits im Metal abgezeichnet hatte.” (Höllen-Lärm, S. 381)

Wodurch unterscheiden sich denn Ihrer Meinung nach die Werte der Metal-Szene von denen anderer Gewaltmusikszenen? Wenn Sie hier schon Noten verteilen, dann müssen Sie auch wie eine Lehrerin die richtige Lösung mitteilen! 


A.J. hat am 29.11.2018 07:16:07 geschrieben :

~Und ringsumher im Wasser blühen Rohsen, der Liebsten die Roten, die Weißen der Toten~
Sie sollten eindeutig mal an ihrem Verständnis für deutsche Texte Arbeiten...
"In der Regel" mit "Ausnahmslos" gleich zu setzen IST, Schwachsinn (Was eins zu eins so in meinem Satz steht), genau so wie "Die Ausnahme bestätigt die Regel".
Ist das verständlicher für sie?

Inwiefern fühlen sie sich den an die 10 Gebote und die Bergpredigt verpflichtet?
Ich meine: irgendwas muss da ja wohl sein... sonst würden sie nicht immer positiv von diesen christlichen Werten sprechen.

Und nochmal:
Was genau sind ihre Meinung nach die Werte der Metal-Szene?
 
Kommentar:

Zunächst hatten Sie "Die Ausnahme bestätigt die Regel" als "widersinnig" bezeichnet. Aus  diesem Grund habe ich Ihre spätere Aussage tatsächlich falsch verstanden. 

Ich spreche positiv normalerweise nicht von "christlichen", sondern von "traditionellen" Werten, auch wenn es da Überschneidungen gibt. Welche Werte das sind, habe ich schon oft gesagt: Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Pflichtbewusstsein, Eigenverantwortung zum Beispiel, und der Respekt vor dem Eigentum und der Gesundheit Anderer. Im "Liebet eure Feinde" geht das Christentum m.E. entschieden zu weit. Wer gegen das Böse ist, muss es bekämpfen; andernfalls fördert er es.

Ich weiß nicht, ob die Metal-Szene Werte hat, die sie von anderen Gewaltmusik-Szenen unterscheiden. Normalerweise setze ich den Begriff "Werte" hier auch in Anführungszeichen. Sprichwörtlich geworden sind "Sex and Drugs and Rock'n'Roll". Es geht um Hedonismus und um das Aufbegehren gegen Regeln. Die Rechte Anderer (zumindest soweit diese nicht der eignen Gruppe angehören) zählen wenig.


BK hat am 28.11.2018 15:27:49 geschrieben :

.....
Es ist schon ein Witz, dass sie Columba "nur in einem philisophischen Sinn" Recht geben und die "Erfahrung" stärker bewerten. Sie verwerfen seit Jahren Erfahrungsberichte tatsächlich "Betroffener" als nicht aussagekräftig. Meine "Erfahrung" wurde auf einem Metal-Konzert gestern Abend mal wieder bestätigt. Keine Aggression, keine Ausschreitungen, keine Sachbeschädigungen, kein nix. nada. Nach Ende des Konzerts braves in der Schlange stehen, um die Jacken aus der Garderobe zu holen. Ringsum nur fröhliche Menschen. Das ist meine Erfahrung, und die deckt sich mit mittlerweile über 20 Jahren ähnlicher Erfahrungen.
Und ich muss einfach nur lachen, wenn grade Sie über die christlichen Werte bzgl. der 10 Gebote und der Bergpredigt reden, wenn man sich Ihre sonstigen politischen Einlassungen so anschaut. Gestatten Sie mir dieses Bild zu verlinken: https://blog.derbund.ch/stadtblog/wp-content/uploads/sites/20/2015/12/naechstenliebe.jpg
 
Kommentar:

Ich wurde gefragt, was christliche Werte sind, und habe auf die 10 Gebote und die Bergpredigt verwiesen. Inwieweit ich mich dem persönlich verpflichtet fühle, habe ich überhaupt nicht gesagt.


Columba hat am 27.11.2018 18:10:35 geschrieben :

Kunst und Gesellschaft
Also zuerst einmal kann man keine Wirkung auf Musik auf Menschen beobachten. Man kann ein Verhalten von Menschen beobachten und sich dann überlegen, was das verursacht habe könnte. Assoziation oder Gleichzeitigkeit ist nicht dasselbe wie Kausalität.

Was die Ausschreitungen nach oder bei Konzerten gibt, so ist ähnliches Verhalten auch schon bei "klassischen" Konzerten aus dem 19. Jahrhundert aufgetreten, wo die Leute sich aufregten oder auch randalierten. Was da passiert, ist entweder, daß das Aufgeführte die Erwartungen verletzt, etwa weil es sehr neu ist, oder aber übererfüllt. Normale Menschen nehmen in diesem Fall Emotionen wahr, und manche fühlen sich dazu veranlaßt, aufgrund der Emotionen zu agieren. (Sie, Herr Miehling, tun das natürlich nicht. Wir reden hier von normalen Menschen.) Es ist anzumerken, daß es heutzutage auch auf musikalischen Großveranstaltungen selten zu Randale kommt. Wenn Sie Ausschreitungen in den sagen wir mal 50ern oder 60ern erwähnen, wie erklären Sie, daß es bei Konzerten mit derselben Musik heutzutage nicht zu denselben Reaktionen kommt?

Kunst tritt nicht einfach so auf; sie ist immer mit der Gesellschaft verbunden. Wenn eine Kunstform Anklang findet, dann, weil sie etwas in den Menschen mitschwingen läßt.

Und es gab ja im letzten Jahrhundert viele Veränderungen. Den Zusammenbruch der althergebrachten Gesellschaft samt Ständeordnung nach dem 1. Weltkrieg etwa. Da gabe es auf einmal in manchen Ländern keine Monarchie mehr! Es gab in vielen Ländern Frauenwahlrecht! Es war alles in Veränderung, sogar Aufruhr. Die Kriegsheimkehrer hatten schrecklichste Dinge erlebt, auch die zu Hause Gebliebenen hatten Hunger und Leid erfahren und geliebte Menschen verloren. Dann die Wirtschaftskrise in den 20ern, der Aufstieg totalitärer gesellschaften. Die Schrecken des 2. Weltkrieges und der Naziherrschaft, der Koreakrieg, der Vietnamkrieg und die Folgen dieser Kriege auch auf nicht beteiligte Länder, die Studentenrevolte, die Bürgerrechtsbewegung in den USA in den 50ern und 60ern, all das nahm die Menschen mit und wurde künstlerisch aufgearbeitet. Die Punk-Bewegung der 70er war zumindest in Großbritannien von der darniederliegenden Wirtschaft beeinflußt - es gab wirklich "no future" für die junge Generation. Kunst ist Ausdruck der Zeit, in der sie entsteht.
 
Kommentar:

Sie haben nur in einem philosophischen Sinn recht. Aber da gibt es ja noch die Erfahrung und den gesunden Menschenverstand. Wenn Ihnen jemand einen Faustschlag verpasst und Sie dabei aufschreien, ist das zunächst auch nur eine "Gleichzeitigkeit".

Die Erklärung, warum es heute vielleicht seltener zu Reaktionen wie in den 50er und 60er Jahren kommt, ist m.E., dass das Aggressionsgefälle zwischen Musik und Hörern geringer geworden ist. Für die Jugendlichen der damaligen Zeit war diese Musik neu. Heute wächst man seit dem frühesten Kindesalter mit Gewaltmusik auf. Es ist ähnlich wie beim Alkoholiker, bei dem ein Glas Bier keine sichtbare Wirkung mehr zeigt, während jemand, der zum ersten Mal Bier trinkt, davon schnell betrunken wird. Natürlich bedeutet das nicht, dass dem Alkoholiker das Bier nicht mehr schaden würde!

Von "ähnlichem Verhalten", d.h. Randale in ähnlichem Ausmaß bei klassischen Konzerten im 19. Jh. kann keine Rede sein. Es gibt die sattsam bekannten Beispiele aus dem frühen 20. Jh. (Strawinsky und Schönberg), aber auch das reicht nicht an die Verwüstungen heran, die bei manchen Gewaltmusikkonzerten angerichtet wurden.

"Kunst ist Ausdruck der Zeit, in der sie entsteht." - Gewiss, aber eben nicht nur! Der Rock'n'Roll ging dem drastischen Anstieg der Kriminalität in den USA ebenso voraus wie der Rap dem drastischen Anstieg der Jugendkriminalität in Europa.


A.J. hat am 27.11.2018 12:15:16 geschrieben :

~In Nomine! In deinem Namen glüht mein Herz, tobt der Schmerz!/ In Nomine! In deinem Namen/ hör mich an, brech den Bann!~
Das Christentum ist also weniger blutig, als der Islam, ja?
Was war das noch mit der Hexenverfolgung?
Oder den Kreuzzügen ins heilige Land, wo sie "In nomine patres" Ungläubige abschlachteten, Frauen vergewaltigten und Kinder - und hinterher auch die Frauen - in die Sklaverei entführten?
Oder die Christianisierung, wo die Christen den Germanen und Kelten gegenüber unhöflich und respektlos wahren und später sogar gewalttätig wurden und - zu mindest nicht ganz erfolgreich versuchten - auch den letzten Rest ihrer Bräuche aus der Welt zu löschen?
Ich will die Taten des Islam nicht gut reden, aber er ist knapp 600 Jahre jünger, als das Christentum und befindet sich jetzt in seiner Entwickelte etwa da, wo sich das Christentum zu Zeit der Kreuzzüge befand - das Jahundert passt sogar in etwa.
Und wenn man mal ganz ehrlich ist, mischt das Christentum auch heute noch gut mit - insbesondere im Konflikt der drei großen Weltreligionen in Israel.

Selbst wenn dieser Vergleich zwischen Rauchen und Musik sinnig wäre, würde das was genau bedeuten?

Zum Thema "Wertverfall":
Welche Werte wären das, die das Christentum ihrer Meinung nach vertritt?
Und welche Werte soll der Metal ihrer Meinung nach vertreten?

Nur weil etwas ein bekanntes Sprichwort ist, ist es nicht weniger unsinnig.
Zu dem sind sie - wie tausende Menschen vor ihnen - einer Fehlübersetzung aus dem Lateinischen aufgesessen.
Im selben Text, aus dem ich jene Informationen habe wird zu dem auch erwähnt, dass "In der Regel" mit "Ausnahmslos" gleich setzen - oder der Satz "keine Regel ohne Ausnahme" genau der selbe Schwachsinn sind wie "Ausnahmen bestätigen die Regeln".
 
Kommentar:

Ja, das Christentum IST weniger blutig als der Islam, denn es kommt auf die Gegenwart an. Was in 500 Jahren mit dem Islam sein wird, wissen wir nicht, und es nützt uns heute auch nichts, wenn er bis dahin friedlich geworden ist.

Vergleiche helfen manchmal, Dinge zu verdeutlichen und ein Messen mit zweierlei Maß zu entlarven. 

Die Werte des Christentums manifestieren sich hauptsächlich in den zehn Geboten und in der Bergpredigt.

Nein, "in der Regel" ist etwas anderes als "ausnahmslos". Hier beispielsweise wird "meistens" als Synonym angegeben:

https://de.wiktionary.org/wiki/in_der_Regel   


A.J. hat am 26.11.2018 12:27:10 geschrieben :

-
Das Christentum verteidigen an sich, haben sie nicht.
Wobei das möglicherweise lediglich daran liegt, dass - zumindest meines Wissens nach - noch niemand hier das Christentum kritisierte, hinterfragte oder verurteilte.
Allerdings reden sie, wenn es um Wertverfall oder das Umkehren von Werten geht, ständig von "christlichen Werten" und überhaupt ist das Christentum oder die Kirche ausschließlich das Positivbeispiel bei Ihnen.

Nun... gegenüber vermeintlichen Hexen tut das Christentum wohl heutzutage nichts mehr. Wenn vermutlich auch nur, weil auch Christen heute wohl weniger an Hexerei glauben. Aber immerhin gab es noch bis in die 1980er und 1990er Hexenprozesse mit Todesurteil.
Und Homosexuellen und Andersgläubigen gegenüber tun Christen heutzutage noch immer schlimme Dinge an, ja, durchaus.

Sie verglichen weiterhin Äpfel mit Birnen. Den Lungenkrebs bekommt man durchaus auch ohne entsprechende Veranlagung.
Im übrigen hab ich bis heute nicht verstanden, was der Vergleich Musik und Rauchen soll oder wer das als Argumentation ernst nimmt?

Sie haben Recht, das war der Hintergrund, der "guten Neuigkeiten". Dennoch ist hier eindeutig von "Zwangsbeschallung" die Rede, da man dazu genötigt wird, Musik zu hören, die man gegebenen Falls gar nicht hören will.
Die Aussage "Die Ausnahme bestätigt die Regel", ist absolut widersinnig, da die Ausnahme die Regel tatsächlich wiederlegt.
Ebebn so wie ihr Krähenvergleich ist diese Aussage also unwissenschaftlicher Nonsens, mit dem sie irgendwie versuchen, Umstände zu erklären, die ihre Theorie wiederlegen.
Im übrigen hatte ich bis dato zwei Bussgahrer, bei denen ich den Musikgeschmack kannte.
Einen Klassik-Hörer und einen Rocker... von den beiden hats aber nur der Klassik-Hörer nötig gehabt, seine Musik seinen Fahrgästen auf zu drängen.
 
Kommentar:

"das Christentum oder die Kirche ausschließlich das Positivbeispiel"? Das bilden Sie sich ein. Das Christentum vertritt lediglich viele Werte, die allgemeine Gültigkeit haben; insofern bin ich kein dezidierter Gegner dieser Religion, und ganz bestimmt ziehe ich es dem noch heute blutrünstigen Islam vor. Das ist aber auch alles.

Ja, natürlich ist Rauchen nicht die einzig mögliche Ursache für Lungenkrebs, aber es erhöht das Risiko drastisch. Und so ist es auch mit Gewaltmusik, Werteverfall und Kriminalität.

"Die Ausnahme bestätigt die Regel" ist nicht widersinnig, sondern eine bekannte Redewendung. Wenn man sagt "in der Regel", bedeutet das auch nicht, dass eine Sache ausnahmslos so ist, sondern nur in den allermeisten Fällen. 


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