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Columba hat am 16.10.2018 23:13:14 geschrieben :

Dann hätte ich gerne ...
.. den englischen Originaltext samt Liedtitel (auch bitte im Original) für das Zitat auf S. 144 in Ihrem populärwissenschaftlichen Magnum Opus:
"Die einzige Schönheit ist in den Ritzen der Gosse / Verborgen unter Staub und Dreck [...] Die Stimme, die für mich sprechen soll, Ist der harte dreckige Sound der Gosse / Das ist das einzige, was ich berühren kann / Und die einzige Schönheit, die ich fühlen kann."
Soll ja laut Ihnen von Bob Dylan (Literatur-Nobelpreisträger 2016) stammen.
Danke.
 
Kommentar:

Die Quelle des Zitates habe ich angegeben. Offenbar handelt es sich um eine etwas freie, aber sinnentsprechende Übersetzung dieser Textstelle:

"The only beauty's in the cracks an' curbs

Clothed in robes a dust an grime" etc.

https://books.google.de/books?id=Q42lDQAAQBAJ&pg=PT165&lpg=PT165&dq=dylan+beauty+dust+gutter&source=bl&ots=kS_qWneDX4&sig=mH32XNoZtzGSIpPcupKtxlH_bfM&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwijjf_lp47eAhWJmLQKHWnEB9sQ6AEwC3oECAUQAQ#v=onepage&q=dylan%20beauty%20dust%20gutter&f=false


Columba hat am 15.10.2018 15:08:51 geschrieben :

Wissenschaftliches Arbeiten
1. Zitate in Originalsprache (mit Übersetzung, wenn nötig).
2. Zitate zurückverfolgen, um den tatsächlichen Wortlaut und Kontext zu überprüfen.
3. Qualität der Quellen überprüfen und ggf. problematische Quellen NICHT verwenden
4. Der Plural von "Anekdote" ist NICHT "Daten"!
 
Kommentar:

In "Gewaltmusik - Musikgewalt" sind die Zitate in der Originalsprache; in "Gewaltmusik - Populäre Musik und Werteverfall" habe ich nur die deutschen Übersetzungen verwendet und auf die Originale verzichtet, um Seiten einzusparen und das Buch erschwinglicher zu machen. Das wird in vielen populärwissenschaftlichen Publikationen so gehandhabt. 


Columba hat am 11.10.2018 17:46:08 geschrieben :

Quellen
Leider sind Ihre Quellen oftmals aus zweiter Hand, aus Übersetzungen von englischsprachigen Büchern o.ä. Ich suche immer noch nach dem Original von einem angeblichen Zitat von Bob Dylan, das Sie aus der deutschen Übersetzung irgendeines dubiosen Machwerks entnommen haben. Jemand, der wissenschaftlich arbeitet, sollte 1. keine Übersetzungen verwenden, wenn er die Originalfassung lesen kann, und 2. Zitate verifizieren.
 
Kommentar:

Bei Arbeiten, die ein Gebiet umfassend darstellen wollen und viele hundert Bücher und Aufsätze konsultieren, ist es nicht möglich, jedes Zitat auf das Original zurückzuverfolgen. Wissenschaftlich arbeiten heißt, seine Quellen korrekt anzugeben.


BK hat am 10.10.2018 12:23:37 geschrieben :

Ach AJ....
.....ihre Argumentationen mag ich nachvollziehen können (als Selbstbetroffener sozusagen..), aber ich muss leider bei Vielem Herrn Miehling beipflichten (so extrem ungern ich das auch tue), da anekdotische Eigen- oder Fremderfahrungen bzw. subjektive Beobachtungen keine Evidenz gegenüber wissenschaftlich durchgeführten Studien besitzen. Man kann Herrn Miehling vorzüglich in anderer Weise auseinandernehmen (was allerdings ohnehin sinnlos ist bei einem Menschen mit derart gefestigtem Weltbild), aber was Sie schreiben, ist untauglich und würde in keiner Diskussion standhalten.
 

A.J. hat am 07.10.2018 09:20:51 geschrieben :

~Sie ist für mich die schönste Frau der Welt, und einzig nur die Liebe zählt, und was mir bleibt ist einzig der Verdruss, das wahre Liebe fliehen muss~
Wollen sie mir damit etwa auf subtile Weise sagen, ich solle ihre Bücher kaufen, wenn ich irgendwelche ihrere Quellen kennen will, da sie ja darin stehen?
Verzeihen Sie mir das, aber das wird nichts, denn ihre Bücher fallen bei mir unter die Kategorie "Ist das Geld nicht wert".
Ich finde es jedenfalls interessant, wie wenig sie dazu bereit sind, sich darüber auszusprechen, wie man möglicherweise an besagte Quellen heran kommen.
Ich solle mich informieren bevor ich sie angreife, ja? Das habe ich... aber meine Quellen sind ja anscheinend unglaubwürdig, unwissenschaftlich oder nicht repräsentativ...
Und ich wiederhole mich: ich würde diese Studien vermutlich sogar lesen, würden sie mir sagen können, wo oder wie man an diese herankäme. Aber irgendwie scheint das ihnen ja heftig zu widerstreben?

Und noch mal:
Wo und wie kommt an an diese Originalstudien?
Ich würde sie gerne lesen, gegebenenfalls übersetzen und auseinander nehmen, dazu müsste ich oberes aber erstmal wissen. Und dazu schweigen sie sich ja konkret aus.

Das verlangt ja auch niemand - oder zumindest ich - nicht von ihnen.
Lediglich sich daran zu erinnern, was ihnen zu dieser Zeit geholfen hat (abgesehen von Freunden und Familie).
Und nun stellen Sie sich vor wie jemand daher kommt und dauert dass diese Sache die ihnen sosehr halt, böse, schlecht und was-weiß-ich-nicht-was sei.
Und? Wie fühlt sich das an?

Übrigens finde ich es echt seltsam - und vorallem erschreckend - wie viel Ähnlichkeit ihre Gewaltmusik-These mit dem hat, was sich Metaller (inklusive mir in meiner Vergangenheit) im Rahmen von Mobbing anhören müssen...
 
Kommentar:

Wenn ich die Studien gefunden habe, können Sie das auch. Ich investiere tausende unbezahlter Arbeitsstunden, biete viele Aufsätze kostenlos im Netz an (ebenfalls mit Quellenangaben!), korrespondiere mit Ihnen und anderen, die meine Arbeit schlecht machen, wo sie nur können, und dann erwarten Sie auch noch einen umfassenden Auskunftsservice??? - Ah, ich sehe, Sie verlangen es nicht. Na dann ...

Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihnen Metal geholfen hat, ist Ihnen das unbenommen. Aber meinen Sie im Ernst, dass man als Wissenschaftler Fakten verschweigt oder Probleme nicht anspricht, weil sich irgendjemand auf den Schlips getreten fühlen könnte? Sie könnten sich auch einfach sagen: Gut, viele werden durch Metal kriminell, aber mich betrifft das nicht.


A.J. hat am 05.10.2018 18:28:24 geschrieben :

~You can't take my life, I'm not your sacrifice~ (werde ab hrute wohl aus Mangel an Ideen für Überschriften Liedtexte zitieren)
Arbeitserspanis? Herr Doktor, ich war der Auffassung, dass sie ein oder mehrere Bücher schrieben?
Wenn sie für diese Bücher genug Arbeit investierten, um sie wirklich als "ihre Bücher" bezeichnen zu können, dürfte es ihnen keinen großen Aufwand kosten, Texte zu schreiben.
Ich selbst schreibe circa 5 Romanseiten in einer halben Stunde - und ich schreibe nur zum Spaß und überwiegend für mich.
Was die Zeitersparnis für den Leser angeht ist das eine sehr löbliche Aussage ihrerseits,allerdings bevorzugt wohl jeder, der solche Texte ließt und nicht wie ein dummes Scharf blind einem Hirten folgt, ausführlichere Aussagen um sich selbst ein Bild davon zu machen.

So? Ihre Aussagen bzw. Zitate sind anhand des Originals überprüfbar? Dann geben sie doch mal an, wo und wie man Zugriff auf diese Originale erhält.
Ich für meinen Teil bin manchmal vielleicht ein bisschen von KP, daher wären solche Angaben schonmal ganz nett. Zumal man als jemand in ihrer Position vom DAU bzw DAL ausgehen sollte, nur für alle Fälle.
Außerdem sehe ich ihre "Gewaltmusik"-Kampanie viel ehr als Meinungsmache und weniger als irgendwas wirklich wissenschaftliches. Dass sie daher "im eigenen Interesse" auch mal die Aussage einer "repräsentativen Studie" auch mal umdrehen oder "unwichtige Kleinigkeiten" weglassen könnten halten ich daher für zumindest nicht unmöglich.

Stichwort Studie: selbige über Selbstmord- - rezessive - Freitod-Rate im Metal scheint ja auf einmal total unwichtig zu sein oder zumindest der Teil über des Metals geringe Schuld an, und positiven Effekt auf diesen Umstand...?

"Our second experiment"? - diese Studie bestand aus mehreren Proben?
Das ist interessant. Da stellt sich doch die Frage, worin die anderen bestanden?
Neben bei bleibt die - durchaus wichtige Frage danach, was für Personen welche Lieder zu hören bekamen und wie ihre Antwortmöglichkeiten aussahen, noch immer unbeantwortet.
Dass die Autoren wenig Ahnung und vermutlich eine schlecht durchdachte Vorsngehensweise hatten, lässt sich daraus schließen, dass sie bei Selbstmord - bzw Freitod - von einem "simplen Schema" sprechen. Eine Aussage, für die vermutlich jeder und jede, der oder die mit solchen Gedanken zu kämpfen hatten und sie überwinden konnte, die Autoren - häten sie diese auf einer Bühne getätigt - mit faulen Eiern und matschigen Tomaten beworfen, und das zu Recht.
Es ist verdammt schwer - und für Leute die es nicht wollen vermutlich nahe zu unmöglich - solche Gedanken und Gefühle zu verstehen, geschweige denn, sie nach zu vollziehen. Und ich weiß wovon ich rede: ich habe es versucht. Und letztendlich geschafft.
Und jeder der solche Gedanken und Gefühle hat oder sie zumindest versteht wird ihnen mit Sicherheit sagen, dass es alles ist, aber nicht simpel oder schematisch. Das interessanteste ist allerdings, das dies in den allermeisten Liedtexten, in denen es darum geht, auch klar wird...

Zum Thema negative Gefühle durch agressive - bzw negative (also zu jeweiligen Stimmung passende) - Musik abregen:
Ging es ihnen schonmal richtig - und damit meine ich SO RICHTIG - dreckig? Vermutlich nicht... andernfalls würden sie nicht so einen klinisch-emotionslosen Brei herumblubbern.
Ich hingegen weiß wie gut es tun kann, wenn man wegen etwas traurig oder wütend ist und man dan ein Lied hört, in dem es um das gleiche - zumindest aber um etwas ähnliches - geht, ja man gar das Gefühl hat, dass, wer auch immer den Text schrieb, versteht, wie man sich fühlt.
Und wenn negative Musik gegen negative Gefühle nicht hilft, dann - logischerweise - positive Gute-Laune-Musik? Schade nur, dass wenn e einem so richtig dreckig geht, alles gut gelaunte übelst auf die Nerven geht...

Im übrigen ist Metal nicht primär agressiv. Ehr sehr kraftvoll und im allgemeinen Emotional.
 
Kommentar:

Die Quellen der Zitate sind in meinen Aufsätzen und Büchern selbstverständlich angegeben. Die Mühe, die Quellen gegebenenfalls aufzutreiben, kann ich meinen Lesern natürlich nicht abnehmen. Wenn ich jedenfalls einem Autor nicht traue, dann informiere ich mich, ob mein Misstrauen gerechtfertigt ist, bevor ich ihn angreife. 

Sie können sich gerne anhand der Originalstudien Ihr eigenes Bild machen. Manche Autoren zitieren die Ergebnisse von Kollegen noch knapper als ich, andere sind ausführlicher - das kommt immer auf den Kontext an, und mit wievielen Quellen man arbeitet. 

Mir ging es allerdings schon oft "so richtig dreckig"; aber Sie werden verstehen, dass ich hier nicht meine private Vergangenheit ausbreite.


A.J. hat am 04.10.2018 17:55:42 geschrieben :

Mein lieber Herr Doktor Miehling...
Wenn sie einmal so freundlich währen ihren Blick auf die Uhrzeit zu richten, zu der ich diesen Beitrag verfasste, dürfte ihnen auffallen dass es sich dabei um einen Zeitpunkt habdelt, drn man durchaus als "Kurtz vor zehn Uhr Abends" bezeichnen könnte.
Nun da ich, anders als sie, nicht nach einem Studium - wie sie sagen - "fast ohne Lohn" arbeite, sondern nach einer - ihrem Studium wohl ehr untergeordneten - Ausbildung, für recht angemessenen Lohn arbeite, und das mit unter bis 20:00 Uhr dürfte es sie nicht verwundern, wenn ich Ihnen verrate dass dieser Beitrag von mir zwischen "Abendessen" und "Schlafengehen" während des Zähneputzens verfasst wurde.
Und in dieser Situation bin ich auf das eingegangen, was mein Schlaf trunkendes Hirn in dieser Situation als erstes wahr nahm:
Dass sie ihr eigenes Buch zitierten.
Natürlich kann ich noch detaillierter darauf eingehen:

1.) Wenn diese Studie so repräsentativ und von ihnen so richtig dargestellt wurde, warum sind sie dann - wieder einmal - der einzige den ich im Netz darüber finde?
Das einzige, was ich über Hansen und Hansen bezüglich Metal fand, das nicht mit ihnen zu tun hatte war jedoch eine Studie über die erhöhte Selbstmordrate innerhalb der Szene.
Wo bei es in der Studie selbst heißt, dass der Hauptgrund dafür nicht im Metal sondern in persönlichen Problemen der Hörer zu suchen sei, und dass die Musik gar überwiegend positiven Einfluss auf diesen Umstand haben soll - Aussagen die sie ja gerne unterschlagen und einfach raus hauen "Hörer von Metal sind mehr selbstmordgefährdet": so richtig schön negativ.

2. Einen Text dabei zu haben und zu lesen während man das Lied hört, ist kein Indikator dafür den Text richtig zu interpretieren,den logischerweise sind der gesungene und geschriebene Text identisch.

3. Wiedereinmal stört mich in ihrem Zitierstil das bekannte "[...]".
Ich weiß, dass wir eine solche Diskusion bereits häten. Diesmal bin ich allerdings in der Lage zu sagen, was mich stört.
So sehr ich auch versuche, etwas anderes darin zu Sehen, ich kann mich des Gefühls nicht verwehren, dass das "Statt dessen" brutalst seinem entrissen und im einen anderen, ihnen passenderen, hinein gequetscht wurde...
Ein - eigentlich wichtige - Grund dafür ist, dass der Satz, so wie sie ihn darstellen durchaus Sinn Ergibt und durchaus das Ergebnis einer Studie sein könnte. Wobei sich dann allerdings die Frage stellt, was großartig an Stelle des [...] dastand? Rein logisch betrachtet kann es - ist der Kontext tatsächlich der selbe - nichts sein, das so lang wäre das man es durch [...] ersetzen müsste.
Es sei den natürlich, der Kontext würde sich dadurch nennenswert ändern.

4. Mir stellt sich auch nahe zu instinktiv die Frage, was für Personen die Testpersonen (vor allem der 2. Studie) waren Und welche Lieder sie zu hören bekamen?
Fakt ist nämlich, dass durchaus harmlose Texte mit weniger Harmlose Sinn gibt.
Bezüglich ersterer Studie interessiert mich dann auch, wie die Testpersonen am Ende die Texte beschreiben sollten? Komplexe Thematiken lassen sich nämlich nur schwer mit einzelnen Wörtern beschreiben...
 
Kommentar:

Man zitiert das jeweils Wesentliche. Das dient nicht nur der Arbeitsersparnis (nicht alle Texte gibt es kopierbereit im Netz), sondern auch der Zeitersparnis für den Leser. Wenn Sie einem Wissenschaftler, dessen Zitierweise ja anhand des Originals für jeden Skeptiker überprüfbar ist, nicht vertrauen, dass er schon im eigenen Interesse keine Sinnentstellungen vornimmt, ist das Ihr Problem. Aber ausnahmsweise: Die [...] nach "Stattdessen" stehen für "as found in our second experiment". Mehr nicht.

Über ältere Studien findet man oft nichts oder nur wenig im Netz, das es ja erst seit den 90er Jahren gibt. Was die Selbstmord-Studie betrifft, so ist natürlich im Einzelfall kaum zu sagen, ob ein Selbstmord wegen der Musik verübt wurde. Gleichwohl ist die hohe Selbstmordrate unter Metal-Anhängern auffällig und legt zumindest nahe, dass die Beschäftigung mit dieser inhaltlich wie klanglich meist destruktiven Musik Selbstmorde begünstigt. Und es berechtigt zu Zweifeln an der üblichen Schutzbehauptung, dass man negative Gefühle durch aggressive Musik abreagieren könne.


A.J. hat am 27.09.2018 21:49:57 geschrieben :

Tja...
Wie äußerst schade, dass sie sich meines Erachtens dadurch disqualifizierten, in dem sie ihr eigenes Buch zitierten...
 
Kommentar:

Wie bitte? Ihnen ist offenbar diesmal nichts anderes eingefallen, womit Sie mich schlechtmachen können!  

Die Passage aus dem Buch erläutert die Studien, die ich erwähnt hatte. Wozu sollte ich umformulieren, was ich bereits einmal sinnvoll niedergeschrieben habe?


A.J. hat am 26.09.2018 08:26:27 geschrieben :

Keine Ahnung und davon ne Menge...
1. Habe ich nicht grundsätzlich etwas gegen Studien, sondern da gegen emotionale, Gefühls- und Gemütszustände in Zahlen messen und anschließend gar in Durchschnittswerte quetschen zu wollen.
Die von ihnen erwähnte Studie über das Textverständnis interessiert mich sogar, wenn auch nur, weil nicht in meinen Kopf will, wie sowas funktionieren oder gar aussehen will...

2. Wer glaubt, dass sich Metaller auf Konzerten intensiver mit den Texten befassen - am besten noch mit Stift, Notizblock und diversen Büchern zur Lyrik - hat wirklich eine merkwürdige Vorstellung von "sich mit Texten befassen".
Auf ein Konzert oder Festival geht man um zu feiern. Auch wenn es bei letzterem durchaus Phasen gibt, wenn man nicht gerade den Geek einer Band besucht oder sich abstürzen lässt - was meistens Leute tun die eh nur wegen dem Alkohol aufm Festival sind - wo man mit Gleichgesinnten, Freunden oder gar Musikern über die Texte spricht.
Nein, mit Texten befasst man sich zumeist privat.

3. Die Mano Cornuta als "Teufelsgabel" zu bezeichnen zeugt ebenfalls von Unwissenheit.
Es gibt verschiedene Bedeutungen dieser Geste und keine von ihnen hat irgendwas mit Satanismus oder dem Teufel direkt zu tun.
Die verscheinlichste Bedeutung der Mano Cornuta ist in der Geschichte im Metal die, dass sie hier zu Lande als Schutzsybol verwendet wurde, um Unglück - inklusive des bösen Blicks - abzuwehren.
Ronnie James Dio, Sänger von Black Sabbath hat es von seiner abergläubischen Großmutter gelernt und sie - der Bedeutung nach - in Textpasagen über den Teufel oder das Böse gezeigt.
Aber wie es so schön - und durchweg wahr - heißt: ein Symbol hat immer die Bedeutung, die eine Gruppe von Menschen ihm zusprechen. Und somit ist die Pommesgabel im Metal nicht mehr als eine Geste, die die Zugehörigkeit zu Szene zeigt.
 
Kommentar:

Ich zitiere aus "Gewaltmusik - Populäre Musik und Werteverfall", S. 32f:

Hansen und Hansen stellten 1991 anhand von Texten im Heavy Metal fest, dass die Inhalte nicht differenziert wahrgenommen werden (so dass auch etwaige Ironie nicht erkannt wird), sondern nur Schemata wie „Gewalt“, „Selbstmord“, „Sex“ oder „Okkultismus“ vermittelt werden. Die Autoren nennen das „schematic (information) processing“, d.h. „schematische (Informations-)Verarbeitung“: „Die Wirkung von Liedtexten wird davon abhängen, wie der Hörer die Bedeutung des Liedes interpretiert – nicht davon, was der Wissenschaftler, Kritiker oder Textdichter für die Bedeutung hält.“1 Teilweise wurde sogar das zugrundeliegende „Schema“ verkannt; so wurde ein Lied mit rein sexuellem Inhalt mit Satanismus in Verbindung gebracht. Ein Teil der Probanden erhielt sogar die Texte schriftlich zum Mitlesen und war in der Erinnerung trotzdem nicht vor Fehlinterpretationen gefeit. „Leider“, schreiben die Autoren, „belastet Heavy Metal das kognitive System in einem solchen Maße, dass interpretative Details über soziale Folgen oder Schadensvermeidung dazu neigen, verlorenzugehen [...] Stattdessen [...] sind nur die einfachsten Verhaltensschemata wie satanisches oder selbstmörderisches Verhalten dazu geeignet, codiert und erinnert zu werden [...]“2 

In einer im gleichen Jahr veröffentlichten Studie haben Rosenbaum und Prinsky ermittelt, dass Heavy Metal- und Rap-Stücke mit gewalttätigen Texten zu 95 % auch als gewalttätig erkannt wurden, während Stücke mit nicht gewalttätigen Texten immerhin zu 37 % gleichwohl als gewalttätig interpretiert wurden. d.h. „harmlose” Texte können im Gewand aggressiver Musik umgedeutet werden.3 Daher genügt es nicht, nur die Texte kritisch zu betrachten. Diese Untersuchungen wurden im übrigen an englischsprachigen Probanden vorgenommen, die englischsprachige Lieder zu hören bekamen. Wenn nun beispielsweise Deutsche englischsprachige Lieder hören, ist mit weit mehr Missverständnissen zu rechnen. 

1Hansen/Hansen 1991, S. 404 (orig. engl.)

2ebd., S. 405f

3Vgl. auch u. S. 88.


A.J. hat am 25.09.2018 10:23:01 geschrieben :

(の_の)
Mein Satz mag grammatisch inkorrekt sein - ob dies nun an mir und der Tatsache,dass ich den Überblick über den Satz verloren habe, oder an meine zuweilen fragwürdig arbeitende Rechtschreibkorektur liegt ist hierbei irrelevant - aber es ging mir nie um die Grammatik, sondern um den inhaltlichen Sinn. Und der ist in meinem Satz wesentlich vorhandener als in ihren.

Meine Sätze bezüglich der Texte gehen so einiges - unter anderem vermutlich auf die Nerven (Was mir momentan herzlich egal ist) - aber keineswegs "an der Sache vorbei", den es handelt sich nun mal um Texte. Das heißt auch um die Inhalte selbiger.
Ich sprach davon, dass sich die Musik an Personen richtet, die "den Text verstehen" - was heißen will, dass der Hörer ohne großartige Erklärung den Text versteht.
Außerdem sprach ich davon dass man sich "in der Schwarzen Szene mit den Texten, der Symbolik und der Metaphorik befasst" - was bedeutet, das nicht der Musiker daherkommt und sagt: "Der Text bedeutet das und das", sondern, dass der Hörer selbst die texte analysiert, sich mit Aussagen des Musikers über den Text befasst oder (gegebenenfalls) gar selbst den Künstler danach fragt, eben um den Text richtig zu verstehen.
Dass sie dies nicht verstehen (können), würde durch ihr Kommentar, zu ihrem, von mir umgeschriebenen Satz, der nicht tiefer als zur Grammatik durch dringt oder unsere Diskussion über "Das Heideröslein" offensichtlich.
Texte sind ein exenzieller Bestandteil der Schwarzen Szene, sie definiert sich gar teilweise allein über diese. Zu behaupten, man würde sich innerhalb dieser nicht mit ihnen befassen, zeugt von Ahnungslosigkeit und Unwissen.
Nehmen wir mal das Beispiel "Wenn Engel hassen" von Subway to Sally (wie dafür gemacht): sie werden dieses Lied vermutlich, allein an Hand des Titels, als satanische abstempeln, wobei doch jeder - und damit meine ich wirklich JEDER (inklusive einem Freund, der erst durch mich in die Szene kam und der nichts von Textanalyse versteht) - aufmerksame Hörer in dem Text - ganz richtig - eine Geschichte über einen Amokläufer mit wirklichen Tiefgang erkennt.
Ich erwarte schlichtweg nicht, dass sie das verstehen können, den weder schreiben sie, noch befassen sie sich mit Texten. Sie betrachten lediglich vollkommen oberflächlich.

Also kommen zu Weiß (gute Nicht-"Gewaltmusik") und Schwarz (böse "Gewaltmusik") jetzt noch verschiedene, wunderbar bunte Grauschattierungen?
Nun dann denken sie halt nicht schwarz-weiß sondern grau - nicht viel besser.

Welche Musik man mag oder nicht mag ist pure - und zu tiefst individuelle und Persönl - Geschmackssache und hat nichts mit höherem oder geringerem Gewaltpotential zu tun.
 
Kommentar:

Was ich vom Textverständnis geschrieben habe, ist keine bloße Vermutung, sondern wieder einmal durch eine Studie belegt; aber Studien interessieren Sie ja nicht. Es befasst sich nicht jeder intensiv mit den Texten. Und wenn man die headbangenden und die Teufelsgabel in die Luft streckenden Besucher eines Metal-Konzerts anschaut, gewinnt man nicht den Eindruck, dass sie sich dabei philosophische Gedanken über versteckte Bedeutungen der Texte machen.


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